Hundegesundheit

Das ABC der Hundekrankheiten – Der Leitfaden typischer Welpen- und Seniorenkrankheiten

Leider sind gesundheitliche Leiden bei unseren vierbeinigen Familienmitgliedern ebenso ein Teil des Lebens, wie bei den Menschen. Sie betreffen junge und ältere Hunde, obwohl die meisten Besitzer ihr Bestes tun, um ihre Haustiere gesund und glücklich zu halten. Um den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen, ist es wichtig, sich darüber zu informieren, welche Symptome, Krankheiten oder Leiden unsere Haustiere am ehesten betreffen können.

Es gibt viele Krankheiten und Leiden, die Hunde befallen können. Können Halter oder Halterin erste Symptome korrekt identifizieren, folgt der Tierarztbesuch auf die Schnelle. Meist spielt die Zeit eine entscheidende Rolle, wenn es um das Gewinnen oder Verlieren des Kampfes gegen mächtige Krankheiten geht. Ein wachsames Auge sollte daher stets auf den Hund gerichtet werden – ob Welpe, mittelalter Hund oder Senior. Welche Sie als Hundehalter/in unbedingt kennen müssen, erfahren Sie im Folgenden.

Beschwerden im Maul – Das könnte dahinterstecken


Täglich bieten Sie Ihrem Welpen Futter, Kausnacks und Knabbereien an. Nimmt er diese jedoch nicht an, kommen erste Zweifel auf. Beobachten Sie die Situation zunächst. Die Abneigung gegenüber dem Futter kann durch den Stress bedingt sein, welcher mit dem Einzug in eine neue Familie einhergeht. Für die meisten Welpen ist die Trennung von Mutter und Geschwistern eine Herausforderung. Sie kann mit Unruhe, Nervosität sowie Vermeidung von Futter einhergehen. Ebenso kann sich hinter der Verschmähung aber auch ein Zahnwechsel verstecken. Denn im Schnitt bekommen Welpen ab dem vierten bis hin zum siebten Monat ihr zweites Gebiss. Dabei werden die noch recht spitzen Welpenzähnchen durch etwas abgerundeter, größere Zähne ersetzt. Das kann, ähnlich zum Menschen, mit Schmerzen im Zahnfleisch einhergehen. In vielen Fällen vermeiden die Welpen das Futter, suchen jedoch harte Gegenstände zum Knabbern. Bieten Sie dem Hund einen gekühlten Kausnack an, um die Schmerzen im Zahnfleisch zu lindern. Möchte Ihr Welpe mehrere Tage hinweg nicht fressen, gilt es den Tierarzt aufzusuchen. Beobachten Sie zudem, wie viel der kleine Familienzuwachs trinkt. Eine Austrocknung ist zu vermeiden.

Wissenswert: Nicht immer ist ein gefüllt zurückgelassener Futternapf ein Zeichen von Beschwerden. In manchen Fällen ist der Hund gesättigt und kann die Größe der bereitgestellten Portion nicht aufnehmen. Reduzieren Sie die Futtermenge in den kommenden Tagen. Sollte der Hund nach dem Verzehr noch weitere Hungeranzeichen aufzeigen, können Sie den Napf erneut füllen.

Ebenso kann eine falsche Erziehung Auslöser für das Ablehnen des Futternapfes sein. Wenn Sie dem Welpen täglich Belohnungen zukommen lassen, die den Magen bereits gefüllt haben, wird er das Futter nicht mehr annehmen. Achten Sie darauf, den Welpen mit Hunger vor den gefüllten Napf zu setzen. Somit können Sie sichergehen, dass er mit allen wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien versorgt ist.

Wichtige Virenerkrankungen – Frühzeitiges Erkennen erforderlich


Welpen können an den unterschiedlichsten Virusinfektionen erkranken. Die gängigsten dieser Form zu erkennen, kann dem Welpen das Leben retten. Denn manche Formen verlaufen bei Nichtbehandlung tödlich. Dazu gehört beispielsweise das Herpesvirus. Breitet es sich im Körper des Welpen aus und wird nicht mit Medikamenten behandelt, kommt es zum „infektiösen Welpensterben“. Innerhalb der ersten drei Lebenswochen, kommt es meist zu einem sofortigen Tod. Ältere Welpen hingegen zeigen deutlich erkennbare Symptome auf. Dazu gehören ein starker Durchfall sowie die Saugunlust. In den meisten Fällen wirkt die Impfung der Mutter vorbeugend. Sollte Ihr Welpe jedoch an Durchfall leiden, gilt es einen Tierarzt aufzusuchen. Die Erkrankung durch einen Herpesvirus kann durch einen Laien nicht ausgeschlossen werden.
Ab dem dritten Lebensmonat erkranken Welpen, bei fehlendem Impfschutz der Mutter, an dem Parvovirus. Sollten Sie den Welpen aus dem Ausland erhalten haben, wo keine intensiven Kontrollen der Zucht bestehen, gilt es den Welpen auf diese Erkrankung zu beobachten.

Durchfall – Vielfältiges Ursachenmuster zu erkennen


Nicht nur bei einer Virusinfektion tritt Durchfall bei Ihrem Welpen auf. Da die kleinen Familienmitglieder einen recht schwachen Verdauungstrakt besitzen, kann es durch zahlreiche Ursachen zum Durchfall kommen. Beobachten Sie das Symptom sehr genau. Hält es mehrere Tage lang an, gilt es einen Tierarzt aufzusuchen, um eine Austrocknung, Unterernährung sowie Mangelversorgung zu vermeiden. Doch welche Ursachen können hinter dem Durchfall stecken? In den meisten Fällen führt ein unbekanntes Nahrungsmittel zum Durchfall. Beim Spazierengehen nehmen die Kleinen etwas vom Boden auf, ohne dass Sie Zeit haben, dies zu bemerken. Ebenso kann das Aufnehmen von zu schwerer Nahrung zum Durchfall führen. Nur in den seltensten Fällen steckt hinter der kurzfristigen Veränderung des Stuhlgangs ein ernsthaftes Problem.

Lebensgefahr durch diese Lebensmittel: In Alarmbereitschaft versetzen sollte Sie jedoch die Aufnahme folgender Lebensmittel: Schokolade, Weintrauben, Rosinen, Koffein, rohe Bohnen oder Süßstoff. Diese Lebensmittel können nicht nur Durchfall, sondern den Tod des Hundes verursachen. Schließlich handelt es sich hierbei um giftige Nahrungsmittel. Der sofortige Besuch beim Tierarzt oder in der Tiernotklinik ist vonnöten.

Zwingerhusten – Der Name ist nicht Programm


Bakterielle Infektionen oder Hunde-Parainfluenzaviren, die beide über die Luft übertragen werden, verursachen Zwingerhusten bei Hunden – auch bekannt als infektiöse Tracheobronchitis. Der Name der Krankheit ist jedoch irreführend. Schließlich können sich auch Welpen, die nicht in Zwingern gehalten werden, anstecken. Welpen können ab der sechsten bis achten Woche und danach alle sechs bis zwölf Monate gegen Zwingerhusten geimpft werden, wobei der Impfstoff nicht unbedingt vor der Krankheit schützt, aber zu milderen Symptomen führt.
Die Symptome des Zwingerhustens zeigen sich meist schleichend. Beginnend mit Lethargie, vermindertem Appetit und Fieber, zeichnet sich die Krankheit durch einen tiefen Husten aus. Dieser kann auch mit dem Ablösen von Schleim einhergehen. Unbehandelt kann Zwingerhusten zu einer Lungenentzündung führen. Die Krankheit kann daher tödlich verlaufen. Suchen Sie bei ersten Anzeichen einen Tierarzt auf. Bei korrekter Behandlung ist der Zwingerhusten in der Regel nach 10 bis 14 Tagen abgeklungen.

Flöhe – Vom Jucken bis zur Anämie


Flöhe sind für Ihr kleines Familienmitglied nicht nur störend. Vielmehr übertragen Flöhe Krankheiten, welche bei starkem Befall sogar Anämie verursachen können. Die von Ihrem Tierarzt empfohlene Flohprävention sollte Ihrem Welpen bis ins Seniorenalter das ganze Jahr über verabreicht werden. Somit kann der Befall mit Flöhen vermindert oder gar komplett unterbunden werden. Dies gilt nicht nur für Hunde, die sich überwiegend im Freien aufhalten – auch Haushunde können sich beim Spazierengehen oder Spielen mit Artgenossen infizieren.

Juckreiz ist das erste Anzeichen dafür, dass Ihr Welpe möglicherweise von blutsaugenden Flöhen befallen ist. Untersuchen Sie daher das Fell Ihres Hundes auf „Flohdreck“. Wenn ein Hund übermäßig juckt, bringen Sie ihn am besten zum Tierarzt. Erhalten Sie Hilfe, um die Angreifer in Schach zu halten. Denn eine Behandlung der Umgebung reicht oft nicht aus, um Flöhe loszuwerden. Eine komplette Behandlung des gesamten Körpers ist notwendig.

Zecken – Winzig klein und doch so gefährlich


Welpen erkunden mit Freude ihre Umwelt. Sie möchten durch die Wiesen und Sträucher rennen, mit anderen Hunden spielen und keine Graben auslassen. Dabei wittern Zecken die perfekte Gelegenheit, auf den Welpen „aufzuspringen“. Zecken warten meist in höheren Gräsern. Beim Vorbeilaufen streift der Welpe die Zecke vom Grashalm an. Sie setzt sich im Fell fest und beginnt mit dem Blutsaugen.
Dabei ist zu beachten, dass Zecken Parasiten darstellen, die nicht nur Blut saugen, sondern auch Krankheiten übertragen.
Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über eine entsprechende Zeckenprophylaxe im Welpenalter. So verhindern Sie, dass sich Zecken von Ihrem Hund ernähren und Krankheiten übertragen.

Krankheiten im Alter – Schützen Sie durch Früherkennung


Insbesondere im Hundealter leiden die Tiere an typischen Symptomen sowie Erkrankungen. Ebenso wie im Welpenalter sollten Sie auch bei einem älter werdenden Tier auf bestimmte Symptome unverzüglich reagieren. Welche klassischen Krankheiten müssen Sie kennen? Und wie erkennen Sie frühzeitig, ob es sich um eine solche Krankheit handelt?

Arthrose – Wenn jede Bewegung schwerfällt


Sicherlich kennen Sie die Arthrose als menschliche Krankheit. Die degenerative Gelenkerkrankung betrifft jedoch auch etwa 90 % der älteren fleischfressenden Haustiere und 20 % der Hunde und Katzen unter 5 Jahren. Nicht immer ist das Alter Ihres Tieres daher ausschlaggebend für die Erkrankung.
Osteoarthritis zeichnet sich durch eine fortschreitende Verschlechterung des Gelenkknorpels und die Bildung von Osteophyten in den beweglichen Gelenken aus. Dies führt zu Schmerzen und Lahmheit, die zu einem fortschreitenden Bewegungsverlust führen können. Die degenerative Erkrankung, ist mit Entzündungserscheinungen verbunden. Jeder einzelne Entzündungsherd trägt zu starken Schmerzen bei.

Viele Hundehalter stellen sich die Frage, ob ein Hund mit Arthritis spazieren gehen darf. Sicherlich sorgen Sie sich um das Wohlbefinden des Tieres. Denn die Arthrose bei Hunden zeichnet sich durch starke Schmerzen aus. Es gilt zu wissen, dass Spaziergänge ideal für arthritische Hunde sind. Achten Sie darauf, dem Hund jeden Tag den gleichen Auslauf zu bieten. Dies trägt zum Aufbau von Muskeln bei, welche die Gelenke besser stützen.
Unterstützend sollten Sie eine medikamentöse Behandlung mit dem Tierarzt vereinbaren. Auch Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), welche beim Menschen gegen Schwellungen, Steifheit und Gelenkschmerzen eingesetzt und können das Leiden Ihres Hundes verringern. Unter Shop-Apotheke.com erfahren Sie, wie Sie typische Anzeichen einer Arthrose beim Hund erkennen. Hier erhalten Sie zudem praktische Tipps sowie Hinweise auf hilfreiche Medikamente zur Verabreichung beim Hund.

Wird die Diagnose erst im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit gestellt, wenn die Auswirkungen irreversibel sind, gilt es andere Behandlungswege einzuschlagen.
Die Ziele der Behandlung sind vorrangig die Schmerzbekämpfung, aber auch die Erhaltung der Gelenkfunktion. Somit soll sichergestellt werden, dass der Hund seine Beweglichkeit nicht verliert. Gelingt Ihnen dies, kann der Hund seinen normalen Aktivitäten nachgehen.
Weitere nicht-chirurgische Methoden zur Behandlung können mit dem Tierarzt ausführlich besprochen werden. Versuchen Sie das Gewicht des Tieres zu verringern, wenn es übergewichtig oder fettleibig ist. Der Druck auf die bereits schmerzenden Gelenke kann somit verringert werden. Neben dem gemäßigten Bewegungsprogramm wie dem Spazierengehen an der Leine, bietet sich das Schwimmen an.

Grauer Star – Wenn die Sehkraft nachlässt


Die Linse des Auges besteht hauptsächlich aus Wasser und Eiweiß. Alles ist perfekt angeordnet, damit das Licht hindurchdringen kann und der Hund scharf sehen kann. Jedoch verklumpen einige der Proteine mit zunehmendem Alter des Hundes. Sie erscheinen als trüber Fleck auf der Oberfläche des Auges. Anfänglich hat dies nur geringe Auswirkungen auf das Sehvermögen Ihres älter werdenden Hundes. Wird die Krankheit jedoch nicht behandelt, kann es zur Erblindung führen.

Die Symptome entwickeln sich langsam, können jedoch mit etwas Bedacht früh erkannt werden. Prüfen Sie in regelmäßigen Abständen das Auge des Hundes. Stellen Sie eine Trübung des Auges oder eine weiße oder blaue Färbung fest, gilt es zu handeln. Manche Besitzer bemerken Anzeichen für eine verminderte Sehkraft dadurch, dass ihr Hund gegen Dinge stößt oder Menschen nicht erkennt, die er erkennen sollte.
Ein deutlich erkennbares Signal des Hundes ist die erhöhte Wasseraufnahme und vermehrtes Wasserlassen. Der Körper des angeschlagenen Vierbeiners versucht den Haushalt der Linse wieder auszugleichen, was jedoch nicht gelingt.

Sollte eine solche Erkrankung durch den Tierarzt festgestellt werden, ist die einzige wirkliche Lösung eine Operation. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass sich ein unbehandelter Grauer Star zu einem Glaukom oder einer Netzhautablösung weiterentwickeln kann. Behalten Sie daher im Kopf, dass die Zeit ein entscheidender Faktor ist.

In einigen Fällen ist eine künstliche Linse keine Option und Ihr Hund muss ohne Linse auskommen – sein Sehvermögen ist zwar beeinträchtigt, aber wahrscheinlich weniger stark, als wenn der Graue Star unbehandelt geblieben wäre. Der wichtigste Sinn des Hundes ist ohnehin der Riechsinn. Daher können viele Hunde ein unbeschwertes Rentnerleben führen, wenn der Graue Star erst einmal behandelt wurde.

Schmerzen in der Hüfte – Hüftdysplasie


Die Hüftgelenk-Dysplasie kommt vermehrt bei bestimmten Rassen zum Vorschein, welche ein abfallendes Hinterteil ausprägen sollen. Das beste Beispiel hierfür sind Schäferhunde. Ihr Körper formt eine Ellipse, die zur Rute hin stark abfällt. Mit ebendieser Biegung in der Wirbelsäule kommt es zu einer starken Reibung des Gelenkkopfes am Oberschenkelhals. Der Knorpel zwischen diesen beiden Bestandteilen beginnt zu schwinden, bis der Hund bei jeder Bewegung unter Schmerzen leidet.

Um dem Tier die volle Beweglichkeit zurückzuschenken, bedarf es oftmals einer Operation. Dabei muss der abgeriebene Knorpel wiederhergestellt werden. Sollte Ihr Hund unter einem lahmenden Hinterlauf leiden, Schmerzen bei jeder Bewegung zeigen oder humpeln, gilt es einen Tierarzt aufzusuchen. In den meisten Fällen kann das Problem bereits früh erkannt und behandelt werden. Somit ersparen Sie Ihrem Familienmitglied Schmerzen, Unruhe und Leiden. Denn jeder Hund wünscht es sich, mit seinen Artgenossen sowie menschlichen Familienmitgliedern zu tollen sowie zu toben. Das ist schließlich die Natur des Haushundes.

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