Labrador Retriever - Steckbrief
- Herkunft: Neufundland / Kanada
- FCI Gruppe: Gruppe 8 ( Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde) – Sektion 1 (Apportierhund)
- Gewicht: 25 – 35kg
- Widerristhöhe: 54-57 cm
- Lebenszeit: bis zu 15 Jahre
- Wohnungshund: Ja
- Fellpflege: einfach
- Familienhund: Ja
- Gemüt:Gutmütig, freundlich
- Erziehung: lernbegeistert und intelligent
- Auslauf: Sehr bewegungsfreudig
- Wachhund: Nein
- BARF Fütterung: Ja
Quelle: FCI Sheet
Die britische Hunderasse Labrador Retriever ist in der Beliebtheit eine ganz grosse Nummer. Sie werden für vielerlei Arbeiten eingesetzt. Aber auch als Familienhunde sind die gutmütigen Labrador Welpen sehr begehrt.
Obwohl sie als britische Rasse gilt, stammen die Labrador Retriever gar nicht von dort. Denn eigentlich kommen sie von Übersee, nämlich von der Ostküste Kanadas. Die meist vernachlässigte Bezeichnung Retriever geht auf die hervorragenden Apportierfähigkeiten des Labradors zurück.
- Kaiser, Claudia (Autor)
- Kaiser, Claudia (Autor)
Labrador Retriever werden oft im Zusammenhang mit Neufundländern genannt, wobei sie sich hier deutlich in der Grösse unterscheiden. Aufgrund ihrer besseren Wendigkeit wurden sie gerne als Jagdhunde eingesetzt. Da sie aber auch hervorragende Schwimmer sind, setzte man sie ebenso in der Fischerei ein. Nicht etwa zum Fischen an sich, sondern um abgetriebene Netze oder Fische zurückzuholen.
Erst im 19. Jahrhundert wurden sie von Einwanderern nach England mitgebracht und dort von Earl Malmesbury II weiter gezüchtet. Seit 1870 heisst die Rasse offiziell Labrador Retriever. Seit 1903 sind Labrador Retriever als eigene Rasse anerkannt und eingetragen.
Labrador Welpen – Gewicht, Grösse und Aussehen
Mit einer Widerristhöhe zwischen 54 und 57 Zentimetern zählen Labrador Retriever schon zu den grossen Hunden. Das Gewicht ist nicht im FCI-Standard festgelegt. Es beträgt je nach Grösse etwa 25 bis 35 Kilogramm. Die Lebenserwartung beträgt bei gesunden Tieren etwa 12 Jahre.
Bereits die Labrador Welpen sind muskulös und kräftig gebaut. Die kräftige Rute wird als Otterrute bezeichnet. Der breite, kräftige Schädel ist charakteristisch, ebenso der mittellange, breite Fang. Insgesamt sind Labrador Welpen wahre Muskelpakete.
Das Fell ist kurz, glatt und dicht anliegend. Die Unterwolle ist wasserdicht und schützt vor Temperaturschwankungen. Als Fellfärbungen werden Gelb (Cremefarben bis Fuchsfarben, teils mit weissem Brustfleck), Schwarz und Schokobraun akzeptiert. Sehr selten gibt es Labrador Welpen in Silber.
Der Labrador – ein sanftmütiges Arbeitstier
Labrador Welpen sind wegen ihrer freundlichen, sanften Wesensart besonders als Familienhunde empfehlenswert. Sie kommen gut mit Kindern, anderen Hunden und Katzen aus und begrüssen Fremde meist genauso herzlich wie die eigene Familie.
Gleichzeitig zur Familientauglichkeit erfreuen sich Labrador Welpen grosser Beliebtheit beim Ausbilden in zahlreichen Arbeiten. Sie sind beispielsweise ausgezeichnete Blinden- und Therapiehunde, da sie ihren Besitzern gerne auf Schritt und Tritt folgen und sehr anhänglich sind.
Als Rettungs- und Lawinenhunde stellen sie ausserordentliche Fähigkeiten unter Beweis. Behörden benutzen Labrador Retriever dazu gerne als Drogen- und Sprengstoffspürhunde. Das liegt an ihrem besonders ausgeprägten Geruchssinn, mit dem sie selbst die kleinsten Geruchsspuren zuverlässig finden. Nicht nur Drogen werden so schnell aufgespürt, auch unter meterhohen Trümmern finden sie verschüttete Personen.
Klassischerweise werden sie auch noch in der Jagd eingesetzt. Als Wachhunde sind sie absolut ungeeignet.
Apportieren lernen ist Pflicht!
Labrador Retriever haben viel Spass bei der Arbeit. Besonders apportieren bereitet ihnen eine grosse Freude. Deshalb ist es schon praktisch eine Pflicht, Labrador Welpen das Apportieren beizubringen. Das nicht zu tun, ist streng genommen gegen ihre Natur.
Zuhause und unterwegs ist es keine Seltenheit, dass ein Labrador sein Spielzeug oder einen Stock mit sich herum trägt. Und auch die Kindergartentasche, die Handtasche von Frauchen oder der Schlüsselbund vom Herrchen werden mit Stolz getragen. Gerade was das Gebiss angeht, sind schon Labrador Welpen sehr geschickt und können selbst kleine Gegenstände präzise und sanft aufnehmen. Diese Fähigkeiten nicht zu nutzen, wäre absolut verschwendetes Talent.
Hier ist viel Aktivität gefragt!
Wer einen Labrador Welpen kaufen möchte, sollte sich schon vorher der Arbeit bewusst sein, die Erziehung und Alltag mit sich bringen. Neben Intelligenzspielen und natürlich Apportieren, ist auch Hundesport für die bewegungsfreudigen Labrador Welpen eine tolle Ergänzung. Wenn der Labrador dann auch noch ab und an im See schwimmen kann, blüht er richtig auf. Wer zu Hause einen Pool hat, darf sich keinesfalls wundern, wenn der Hund diesen als Einladung betrachtet. Denn die Labrador Retriever sind richtige Wasserratten und nutzen beinahe jede Schwimmgelegenheit.
Insgesamt betrachtet sollten die Besitzer also unbedingt reichlich Auslauf und Beschäftigung bieten können. Wer den ganzen Tag arbeitet und wenig Zeit hat, für den sind Labrador Welpen definitiv nicht geeignet. Wenn sie alleine sind, nicht beschäftigt werden oder gar im Zwinger sitzen müssen, rosten nicht nur die Gelenke, sondern auch der Geist ein und der Hund wird unglücklich. Für den aktiven, intelligenten Labrador Welpen wäre das eine Qual.
Labrador Welpen Erziehung – Auch ein gutmütiger Riese muss erzogen werden
Obwohl Labrador Welpen sehr freundlich sind und sich mit fast jedem gut verstehen, ist eine Sozialisierung dennoch wichtig. Diese sollte so früh wie möglich erfolgen.
Labrador Welpen sind sehr lernbegeistert und intelligent. Sie sind nicht nur in der Lage, bei genug Übung ihre Spielzeuge per Namen zu erkennen. Als Blindenhunde beispielsweise müssen sie weitaus mehr können, als nur den Tennisball vom roten Gummiball zu unterscheiden. Ein Labrador kann also viele verschiedene Begriffe lernen und auf Kommando abrufen. Diese Fähigkeiten sollte man trainieren. Denn es ist Arbeit, die dem Hund gleichzeitig sehr viel Freude bereitet.
Ein Labrador Welpen zieht ein
Die Vorfreude ist natürlich gross, aber man sollte den Welpen nicht am ersten Tag schon überfordern. Du solltest ihm die nötige Zeit lassen, sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen.
Dennoch ist es sehr wichtig, dass Du direkt Grenzen setzt. Mit einem harmonischen Miteinander und am besten mehreren Tagen Urlaub, gewöhnt sich der Labrador Welpen schnell an das neue Zuhause und an die neuen Bezugspersonen. In dieser Zeit solltest Du auch dafür sorgen, dass der Vierbeiner stubenrein wird.
Der junge Labrador ist, wie viele Welpen, begeistert davon, auf Gegenständen zu kauen. Nur weil sein Gebiss als weich gilt, heisst das nicht, dass er beim spielerischen Knabbern nichts zerstört. Das musst Du ihm direkt klar machen, auf was er kauen darf und auf was nicht.
Was den Labrador Welpen füttern?
Labrador Retriever gelten gemeinhin als ziemlich gefrässig. Ist das Futter nicht hochwertig und enthält es unzureichend sättigende Inhaltsstoffe, schleicht der Labrador gerne suchend nach Essbarem durch das Haus. Ein hoher Fleischanteil im Futter ist daher wichtig.
Hochwertiges Futter muss nicht unbedingt das teuerste sein, man sollte vor dem Kauf einen Blick auf die Zutaten werfen und sich näher damit auseinander setzen. Ist das Futter voll von kurz sättigenden Füllstoffen, neigt man als Besitzer dazu, dem armen, hungrigen Hund mehr zu geben. Das führt dann leider häufig zu Übergewicht. Es ist also eher die Frage, was man Labrador Welpen füttern muss, damit sie gesättigt sind und nicht wie viel.
Bei der Pflege des Labradors gibt es nur die üblichen Dinge zu beachten, etwa Verletzungen der Pfoten, Zecken oder Flöhe. Für das kurze Fell bietet sich ein Fellpflegehandschuh an.
Rassetypische Krankheiten des Labrador Retriever
Hüftgelenks- oder Ellenbogendysplasie, also falsch gewachsene Gelenke, sind ein allgemeines Problem grosser Hunde. Diese Krankheiten sind erblich bedingt. Ein seriöser Züchter lässt daher die Elterntiere darauf untersuchen. Selbst wenn die Elterntiere gesund sind, kann es dennoch vorkommen, dass Labrador Welpen diese Gelenkfehlbildungen aufweisen. Labrador Retriever sollten, nicht nur wenn sie krank sind, sondern am besten auch sonst, keine Treppen steigen, um die Gelenke zu schonen.
Weiterhin müssen Züchter ihre Labrador Retriever regelmässig auf Augenkrankheiten wie PRA und HC untersuchen. Diese können zur Erblindung führen. Will man einen Labrador Welpen kaufen, sollte man sich daher aktuelle Untersuchungsergebnisse zeigen lassen. Diese sind meist dann nicht sehr alt.
Rassetypisch ist die Labrador-Myopathie, die etwa ab dem dritten Lebensmonat auftreten kann. Dies ist eine Muskelerkrankung, die unter Anderem zu rascher Ermüdung bei Belastung führen kann. Bei Hündinnen gibt es zudem auch Fälle von Epilepsie. Ebenfalls vorkommen können Rückenmarkverletzungen, die Lähmungserscheinungen zur Folge haben.
Grosse Hunde benötigen eine Versicherung!
Darüber macht man sich wohl kaum Gedanken, wenn man voller Vorfreude ist. Aber der Labrador ist als grosser Hund in der Lage, viel Schaden anzurichten. Dabei muss er nicht einmal zubeissen und jemanden mutwillig verletzen, was bei dieser Rasse ja ohnehin eher selten vorkommt.
Es genügt schon, freudig mit dem Schwanz zu wedeln und plötzlich reisst der Labrador den Beistelltisch des Bekannten, den man gerade besucht, mit der teuren Designer-Vase um.
Das bedeutet also, dass man seinen Hund unbedingt versichern sollte. Passende Versicherungen findet man beispielsweise im Internet.
Labrador Welpen kaufen
Wie bei allen anderen Hunden auch, sollte man sich nach einem seriösen Züchter umsehen. Abgegeben werden Labrador Welpen frühestens ab neun Wochen. Bis dahin sollten sie viel Zeit mit ihrer Mutter verbracht haben und in artgerechter, schöner Haltung aufgewachsen sein.
Der Preis sollte, wie immer, nicht im Vordergrund stehen. Gesunde Labrador Welpen aus einer seriösen Zucht gibt es nicht im Schlussverkauf. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich nicht nur auf eine schöne Homepage und tolle Fotos der Labrador Welpen verlassen, sondern den Züchter persönlich besuchen. Vor Ort kannst Du Dir dann selbst ein Bild von den Lebensumständen machen.
Züchter, die Wert auf das Einhalten des Rassenstandards von Labrador Retriever legen, findest Du beispielsweise beim Labrador Club Deutschland e. V. Natürlich gibt es auch seriöse Hobbyzüchter. Die Elterntiere und die Welpen selbst sollten auch bei Hobbyzüchtern auf Erbkrankheiten untersucht und negativ getestet worden sein.
Selbst Labrador züchten & Nachwuchs bekommen
Wenn Du anstrebst, Deine Labrador Hündin selbst werfen zu lassen, solltest Du nicht nur die zahlreichen gesundheitlichen Aspekte bedenken. Sieben Welpen ist das ungefähre Mittel vom Labrador. Wie viele Welpen aber tatsächlich ein Wurf hervor bringt, ist unterschiedlich, es könnten mehr oder weniger sein. Die zahlreichen kleinen Vierbeiner solltest Du unbedingt in Deine Lebensverhältnisse einkalkulieren. Ein halbes Dutzend Labrador Welpen erfordert viel Zeit, Geduld und Platz.
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Ich finde den Labrador einfach unglaublich liebenswert und auch sehr intelligent. Die Rasse ist nicht nur als Familienhund sehr beliebt, sondern auch als Begleithund für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder als Blindenhund. Durch ihr freundliches und aufgeschlossenes Wesen sind Labradore perfekt für Menschen, die gerne Zeit im Freien verbringen und gerne aktiv sind. Ihre Liebe zum Wasser und Bewegung macht sie zu großartigen Reisegefährten. Außerdem sind sie sehr leicht zu erziehen und lernen schnell, was ihnen sowohl als Familienhund als auch als Arbeits- oder Therapiehund zugutekommt. Alles in allem: Ich kann die Labrador-Rasse nur empfehlen.
Viele liebe Grüße
Jens