Völlig entgegen der eigentlichen Bestimmung werden Australian Shepherds als Familienhunde immer beliebter. Unter Liebhabern kennt man sie auch als „Aussies“.
Die quirligen, bewegungsfreudigen Vierbeiner erobern nun Familien, Sportler und werden sogar als Therapie-, Rettungs- und Spürhunde eingesetzt. Denn hinter dem aufgeweckten Gesicht steckt ein richtig intelligenter Hund.
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist der Australian Shepherd oder „Aussie“ ursprünglicherweise ein Hüte- und Treibhund.
Es handelt sich hierbei um eine Hunderasse aus den USA, die seit 1996 vom FCI anerkannt ist. Der ASCA (Australian Shepherd Club of America) führt bereits seit 1957 das Rasse-Zuchtbuch.
Woher die Bezeichnung Australian Shepherd genau herrührt, ist kaum mehr nachvollziehbar. Eine Theorie besagt, dass im 19. Jahrhundert Einwanderer Merino-Schafe, sogenannte „Australian Sheep“, mitbrachten.
Um diese zu hüten, wurde ein „Australian Sheep Dog“ eingesetzt. Die Vermutung liegt daher relativ nahe, dass sich daraus die jetzige Bezeichnung Australian Shepherd abgeleitet hat.
Anfangs eher für das Hüten und Treiben von Schafen eingesetzt, war die Rasse später auch bei der Rinderhaltung sehr beliebt.
Diese Hunde sind speziell auf die Hütefunktion gezüchtet. Sie sind als Treib-, Hüte- und Schäferhunde sehr arbeitswillig und lernbegeistert.
Australian Shepherd Welpen – Grösse, Gewicht und weitere, äusserliche Merkmale
Diese Hundeart zählt zu den mittelgrossen Hunderassen. Der FCI schreibt laut Standard folgende Grössen vor: Rüden zwischen 50,8 bis 58,5 Zentimetern und Hündinnen zwischen 45,7 bis 53,4 Zentimetern.
Grösse
Ausgewachsen sind sie mit etwa 18 Monaten. Beim Kauf sollte bei den Australian Shepherd Welpen die Grösse aber hinter der Gesundheit liegen. Denn gross heisst nicht unbedingt gesünder. Das Endgewicht beträgt zwischen 16 und 32 Kilogramm. Die Lebenserwartung beträgt stolze 13 bis 15 Jahre.
Fell
Das Fell ist mittellang mit sehr dichter Unterwolle, das Deckhaar ist glatt bis leicht wellig. Es bietet eine gute Isolierung und schützt die Australian Shepherd bereits als Welpen vor Witterungseinflüssen.
Kälte, Regen und Wind machen ihnen daher nichts aus. An Kopf und Beinen ist das Fell kurz. Es gibt viele verschiedene Fellfärbungen, die Australian Shepherd Welpen stets einzigartig machen.
Neben den vier Grundfarben red, black, red-merle (rot mit grau als Grundfarbe) und blue-merle (schwarz mit grau als Grundfarbe), sind 12 weitere Farben möglich. Kragen und Bauch sind häufig weiss.
Weitere Merkmale
Die Augenfarben variieren zwischen braun, bernstein und blau. Zwei unterschiedliche Augenfarben sind ebenfalls möglich.
Die Rute ist eine Natural Bobtail (NBT), eine zuchtbedingte Stummelrute, die nicht kupiert ist. Diese kann sehr kurz bis sehr lang sein, wodurch sich viele Varianten ergeben.
Die Ohren sind sogenannte Knickohren, also leicht zur Seite geneigt. Steh- und Schlappohren sind nicht erwünscht.
Wesen und Charakter von Australian Shepherd Welpen
Australian Shepherd Welpen neigen später zu einem ausgeprägtem Beschützerinstinkt. Sie haben meist nur wenige Bezugspersonen.
Auf diese fixieren sie sich aber voll und ganz. Sie wollen am liebsten immer dabei sein. Fremden oder Besuchern gegenüber sind sie anfangs häufig skeptisch. Sie reagieren erst einmal mit energischem Bellen. Bösartig oder aggressiv sind sie aber keinesfalls.
Australian Shepherd Welpen sind nichts für Dich, wenn Du wenig Zeit hast und ein kleiner Spaziergang ausreichen muss.
Oder wenn Du mitten in der Stadt wohnst und Dein Hund sich nirgendwo frei bewegen kann. Viel Auslauf in der Natur ist ein unbedingtes Muss für den Australian Shepherd schon als Welpen.
Unglaubliche Bewegungs- und Einsatzfreude!
Körperliche Betätigung
Australian Shepherd sind als Welpen bereits unglaublich bewegungsfreudig. Sie zeichnen sich durch hervorragende Beweglichkeit aus und meistern Hürdenläufe ohne Probleme. Darüber hinaus sind sie ausgezeichnete und begeisterte Schwimmer.
Wer nicht gerade Rinder oder Schafe hält, sollte wirklich sehr sportlich aktiv sein. Denn Australian Shepherd Welpen sind nicht damit zufrieden gestellt, wenn sie eine Runde spazieren oder neben dem Fahrrad joggen.
Das ist ein gutes Aufwärmtraining, sorgt aber nicht dafür, dass sie ausgelastet sind. Und sie richtig auszulasten, das kann mitunter schwer sein.
Geistige Betätigung
Neben viel körperlicher Bewegung müssen die Australian Shepherd Welpen auch geistig gefordert werden.
Sie sind sehr intelligent. Damit sie sich wohlfühlen, solltest Du Dich auch darum kümmern. Ideal sind Hundesport und knifflige Denkaufgaben. Dazu gehört beispielsweise das Aufspüren des Herrchens, das sich versteckt hat.
Als Sportarten werden Agility, Dogtrekking oder Longieren empfohlen. Für Pferdebesitzer bietet sich darüber hinaus Horse & Dog Trail an, was eine harmonische Beziehung sowie Spiel und Spass zwischen Pferd und Hund fördert.
Treppen steigen
Treppen steigen sollten Australian Shepherd Welpen übrigens nicht. Empfohlen wird, das weitgehend zu vermeiden, bis sie ausgewachsen sind. Treppen hinab steigen ist dabei schlimmer als das hinauf gehen.
Es könnte zu ernsthaften Hüftschäden führen. Wenn sich Treppen gar nicht vermeiden lassen, sollte der „Aussie“ diese so selten wie möglich benutzen.
Wie wird mein „Aussie“ stubenrein und wie lange kann ich ihn alleine lassen?
Das wird am besten Stück für Stück trainiert. Etwa drei bis vier Wochen nach seinem Einzug in sein neues Zuhause, sollten Australian Shepherd Welpen stubenrein sein. Manche Züchter üben das auch, bevor sie ihre Welpen abgeben.
Das Ziel sollte es sein, dass der Welpen es alleine länger (3-4 Stunden) aushält. Dahin muss man Australian Shepherd Welpen erziehen.
Da sie gerne mit ihrem Herrchen unterwegs sind, fällt es Welpen mitunter schwer, wenn sie nicht mit können.
Anfangs sollte er nur kurz alleine bleiben. Wenn das gut funktioniert, kann schrittweise die Zeit verlängert werden. Die meisten „Aussie“-Besitzer geben als Richtlinie vier Stunden an. Länger ertragen sie nur schwer.
Australian Shepherd Welpen erziehen
Bereits im Welpenalter sollte mit der Erziehung begonnen werden. Denn durch seine Wesensart neigt der Australian Shepherd später zu ausgeprägtem, beschützendem Verhalten.
Die Rasse gilt als freundlich. Doch wird das eigene Revier wie die „eigene Herde“ mit lautem Bellen und Knurren abschreckend und laut verteidigt.
Damit nicht bei jedem Türklingeln die Besucher schon vor dem Eintritt eingeschüchtert werden, musst Du früh entgegensteuern.
Der Besuch einer Hundeschule ist auf jeden Fall empfehlenswert, wenn Du nicht konsequent sein kannst oder keine Erfahrung mit Hunden hast.
Es ist sehr wichtig, früh klare Ansagen und Kommandos einzustudieren. Damit vermeidest Du sein Fehlverhalten. Darüber hinaus wird Dein Australian Shepherd auch Spass an der Hundeschule haben, weil er gerne Aufgaben löst.
Lernfreudig in jeder Hinsicht!
Man möchte vermuten, dass durch ihre Lernbegeisterung die Erziehung von Australian Shepherd Welpen einfach ist. Im Grunde ist es das auch, denn sie lernen sehr schnell.
Sie studieren ihr Herrchen bei allem, was er tut, sehr genau. Weshalb sie schnell Schwächen und Schlupflöcher finden, die sie gekonnt ausnutzen.
Es ist sehr einfach, ihnen richtige Kommandos beizubringen. Gleichzeitig lernen Australian Shepherd Welpen leider auch das, was sie eigentlich nicht sollen. Und diese „Erziehungsfehler“ später wieder auszubügeln, kann schwierig werden.
Auch Ruhe muss gelernt werden
„Aussies“ sind oft sehr aufgedreht. Es gibt Australian Shepherds, die nicht von alleine auf die Idee kommen, dass sie eine Pause brauchen.
Wenn Du so ein Exemplar hast, ist es sehr wichtig, ihm Pausen zu verordnen. Er braucht auch Ruhe.
Das muss manchmal richtig trainiert oder sogar befohlen werden. Die Australian Shepherds sind eben echte Arbeitstiere.
Ernährung von Australian Shepherd Welpen
Wie bei allen Hunderassen, ist die Futtermenge von vielen Faktoren abhängig. Australian Shepherd Welpen benötigen sehr energiereiches Futter.
Wie viel verfüttert wird, hängt davon ab, wie gross, schwer und aktiv der Hund ist. Ältere oder kastrierte Hunde benötigen weniger.
Auch die Zahl der Leckerchen, die zwischendurch gegeben wird, spielt natürlich eine Rolle. Gerade wenn der Bewegungsdrang im Alter oder nach der Kastration weniger wird, neigen „Aussies“ zu Übergewicht. Deshalb musst Du die Ernährung entsprechend anpassen.
Du kannst Dich erst einmal an die Futterangaben auf der Verpackung halten, wenn Du industriell gefertigtes Futter verwendest.
Du ernährst Deinen Welpen richtig, wenn
– Dein „Aussie“ nicht abnimmt,
– er schönes, glänzendes Fell und
– die „Aussie“-typische Taille, hat. Die Taille kannst Du allerdings eher nur fühlen als sehen.
Pflege von Australian Shepherd Welpen
Das mittellange Fell benötigt viel Pflege, damit es nicht verfilzt. Regelmässiges Kämmen sollte daher unbedingt eingeplant werden.
Beim Fellwechsel sogar am besten ein Mal täglich. Zecken und Flöhe lassen sich mitunter sehr schwer erkennen. Du solltest dennoch öfter einmal genauer hinschauen, ob Dein „Aussie“ nicht unliebsame Mitbewohner hat. Wenn dem so ist, musst Du direkt dagegen vorgehen.
Auch die Kontrolle der Pfoten ist wichtig. Vor allem, wenn ein Hinken erkennbar ist. Dann hat sich vielleicht etwas an der Pfote entzündet, oder es steckt ein Dorn oder Ähnliches darin. Darüber hinaus sind natürlich regelmässige Wurmkuren Pflicht.
Rassebedingte Krankheiten
Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogengelenksdysplasie werden vererbt. Die Elterntiere sollten darauf negativ getestet sein.
Augenprobleme wie ein Iriskolobom oder CEA treten häufiger bei Merle-Tieren auf. Die Australian Shepherd Welpen sollten daher etwa 6 bis 8 Wochen nach der Geburt augenärztlich untersucht werden. In der Regel wird das noch vom Züchter übernommen.
Weiterführend: Die häufigsten Hundekrankheiten
Wo kann man Australian Shepherd Welpen kaufen?
Am besten schaust Du Dich vor dem Kauf nach verschiedenen, professionellen Züchtern um. Die Elterntiere sollten natürlich auf Erbkrankheiten getestet worden sein.
Und auch die Australian Shepherd Welpen sollten gesund, gechipt und entwurmt sein. Weiterhin werden Australian Shepherd Welpen von seriösen Züchtern erst ab acht Wochen von der Mutter getrennt.
Möchtest Du einen Australian Shepherd Welpen kaufen, musst Du mit stolzen Preisen rechnen. Seriöse Züchter verlangen mindestens 1200 Euro für einen gesunden Welpen.
Der Preis sollte hier aber hinter allem anderen stehen. Wenn Du angeblich gesunde, reinrassige Australian Shepherd Welpen für die Hälfte findest, stimmt da etwas nicht.
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