Welpen Ernährung

Das richtige Welpenfutter

Hunde im Welpenalter sind eine spannende Sache. Aber auch eine große Herausforderung für den Menschen, der sie auf ihrem Weg begleitet. Soziale Kontakte werden geknüpft. Die Umwelt muss erst ein mal erkundet werden.

Außerdem wird mit der Nahrung und dem Welpenfutter der Grundstein gelegt für die gesunde Entwicklung. Hier bilden Hundewelpen keine Ausnahme zur Entwicklung bei Kindern.

Die Entwicklung eines Welpen

Das Welpenalter beginnt mit der Geburt. Zu diesem Zeitpunkt und die nächsten zwei Wochen sind die Augen und Ohren noch vollständig geschlossen. In dieser Zeit ist der Welpe völlig von seiner Mutter abhängig. Blind aber instinktiv findet er den Weg zum Gesäuge der Mutter. Dies ist zunächst seine Hauptnahrungsquelle für die nächsten zwei Wochen.

Ab der dritten Woche öffnen sich langsam Augen und Ohren. Doch noch schläft der Welpe viel und bekommt noch nicht wirklich viel von seiner Umwelt mit. Erst ab Tag 18 nimmt er seine Umwelt bewusst wahr. Ein spannender Moment wenn er seine Mutter und seine Geschwister zum ersten Mal sieht und hört.

Nach der vierten Woche gibt es für den Welpen kein Halten mehr. Er erkundet seine Umgebung und nimmt auch Kontakt zu den Menschen auf, die um ihn herum sind. Diese Prägephase dauert bis zur 7. Woche. Daher sollte ein Welpe auch erst ab der 8. Woche zu einem neuen Besitzer kommen, wenn diese Phase durchlebt ist.

Ab dieser Zeit setzt eine neue Phase im Hundeleben ein: die sogenannte Sozialisierungsphase. Das kleine Hundetier erkundigt tollpatschig seine Welt und benötigt dabei liebevolle aber auch konsequente Unterstützung. Der Welpe ist jetzt sozusagen im Kindergartenalter. In dieser Zeit werden Gewohnheiten ausgebildet, wie beispielsweise die Welpen Futterzeiten, die später ein Leben lang andauern können. Sowohl positiv als auch negativ. Wichtig ist es in dieser Zeit zu begleiten und Regeln aufzuzeigen. Bei kleinen Ausflügen nach draußen oder in andere Umgebungen.

Dabei gilt es die Kleinen nicht zu überfordern und ihnen anschließend Schlaf- und Ruhephasen zu gönnen. So durchlebt ein Welpe wie ein Kind oder Baby verschiedene Entwicklungsphasen. Da er aber vom Wolf abstammt, verläuft diese Entwicklung deutlich schneller. Schließlich nehmen auch Wolfswelpen schon ab dem 20. Tag feste Nahrung zu sich.

Nach der Welpenmilch kommt ganz langsam Welpenfutter

In den ersten Wochen ist also Muttermilch die Hauptnahrung der Welpen. In der Welpenmilch sind alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die der Hund für eine gesunde Entwicklung braucht. Schließlich entwickelt sich in dieser Zeit auch Sollte das Muttertier zu viele Welpen haben oder nicht genügend Milch ausbilden, müssen die kleinen hilflosen Wesen mit der Flasche gefüttert werden.

Für diesen Fall gibt es spezielle Welpenmilch, da die Kleinen in der ersten Zeit noch keine feste Nahrung zu sich nehmen können und dürfen. Welpenmilch ist relativ fettreich und laktosearm. Natürlich sind die lebenswichtigen Nährstoffe enthalten, die der Welpe zur gesunden Entwicklung braucht. Daher eignet sich Kuhmilch auch nicht als Welpernersatzmilch. Die enthaltene Laktose kann vom empfindlichen und noch nicht fertig ausgebildeten Welpenmagen nicht verarbeitet werden und führt dadurch zu Erbrechen und Durchfall.

Daher gibt es im Zoohandel spezielle Welpenmilchprodukte, die auch über das Internet bezogen werden können. Es gibt auch Rezepte von anderen Hundezüchtern auf Basis geringe Menge Kondensmilch, Quark und Eigelb. Diese werden mit Nährstoffen und Mineralien angereichert. Kündigt sich Welpennachwuchs an, ist es eigentlich nicht verkehrt so etwas da zu haben für den schlimmsten Fall.

Wolfswelpen können in freier Wildbahn etwa ab der 3. Woche feste Nahrung zu sich nehmen. Dabei schnuppern sie am Maul der heimkommenden Rudelmitglieder und umklammern deren Schnauze mit ihrer eigenen Schnauze. Dann würgen die erwachsenen Tiere einen Nahrungsbrei hervor, der für die Kleinen als festes Welpenfutter gilt.

Fast wie in der Vogelwelt, wo die Fütterung auch so praktiziert wird. Bei Hunden wird dies nicht praktiziert, weil der Mensch hier für das Welpenfutter mitverantwortlich ist. So wird spezielles Welpenfutter ab der 3. oder 4. Woche als Zusatznahrung bereitgestellt.

Das richtige ausgewogene Welpenfutter und seine Inhaltsstoffe

Idealerweise wird nicht die Welpenmilch abgestellt und einfach feste Nahrung im Napf hingestellt. Vielmehr kannst du ab der 3. Woche ausprobieren, ob der Welpe auch mal etwas Nassfutter fressen möchte. Natürlich muss der Mensch es nicht wie bei den wilden Verwandten vorkauen und auswürgen. Neben den kleinen Zugaben von hochwertigem Nassfutter bleibt die Welpenmilch die Hauptnahrung.

Trockenfutter ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht für den empfindlichen Magen des Welpen geeignet. Dieses eignet sich erst ab der 5. Woche zum Füttern. Die Pellets sollen im Magen zerfallen und nicht etwa aufquellen. Bei der Fütterung von Trockenfutter in den ersten Lebenswochen können die Pellets klein gerieben werden und mit viel Wasser oder Welpenmilch zu einem Brei verdünnt werden. Doch auch beim Trockenfutter sollte man darauf achten, dass das Welpenfutter von hoher Qualität ist.

Möchte man das Welpenfutter selbst herstellen, ist in diesem frühen Stadium davon fast abzuraten. Das Welpenfutter sollte eine sehr ausgewogene Mischung besitzen an Nährstoffen und Mineralien. Diese Mischung geht bei der Zubereitung schnell verloren. Daher ist der Gedanke „Welpenfutter selbst herstellen“ zwar löblich aber in diesem Stadium nicht zu empfehlen.

Neben Mineralien und Vitaminen sollte das Welpenfutter Proteine enthalten, die leicht verdaulich und zugleich hochwertig sind. In geringem Umfang sollten auch Fette und Fettsäuren im geeigneten Futter enthalten sein. Schließlich gehören auch Ballaststoffe ins Welpenfutter, um die Darmflora zu unterstützen. Künstliche und ungesunde Bestandteile, die nicht ins Welpenfutter gehören, sind Zucker, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Diese Inhaltsstoffe können Allergien auslösen. So sollte zunächst das Welpenfutter getreidefrei sein.

Die richtige Zusammensetzung des Welpenfutter

Das ausgewählte Welpenfutter sollte diese Bestandteile enthalten: Proteine bzw. Eiweißstoffe, Fette oder Fettsäuren, Kohlehydrate, Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelement und Vitamine. Proteine helfen beim Körperaufbau und liefern dem Welpen wertvolle Energie. Außerdem stärken sie das Immunsystem und tragen dazu bei, dass der Stoffwechsel funktioniert. Die wichtigsten Proteine sind tierische Proteine, wie sie in Fisch und Fleisch enthalten sind. Rohproteine liefern wertvolle Aminosäuren, die in den Wachstumsphasen intensiv benötigt werden.

Gutes Welpenfutter sollte etwa 30% an Proteinen enthalten. Fette und Fettsäuren liefern nicht nur Energie, sondern machen das Futter auch leichter verdaulich. Viele Vitamine sind fettlöslich und werden so vom Körper aufgenommen. Neben dem Zusatz von tierischen und pflanzlichen Fetten, sind auch ungesättigte Fettsäuren wichtig für die gesunde Entwicklung des Hundes.

Ein gutes Welpenfutter enthält auch Ballaststoffe, obwohl diese selbst kaum verdaulich sind. Vielmehr fördern sie eine gesunde und intakte Darmflora. Genau wie der menschliche Organismus braucht auch der Körper des Welpen Mineralien und Spurenelemente. Zink ist wichtig für ein gesundes Immunsystem. Außerdem sorgt er für guten Fellwuchs und elastische Haut. Jod ist ein wichtiger Baustein für die Funktion der Schilddrüse. Calcium sorgt für die gesunde Knochenbildung. Auch Phosphor trägt zur Stärkung der Knochen und Zähne bei.

Eine Zugabe von wertvollen Vitaminen rundet ein gutes Welpenfutter ab. Dabei werden fettlösliche und wasserlösliche Vitamine zugesetzt, die beide zur gesunden Entwicklung des Hundes beitragen. Teilweise werden sie vom Körper selbst produziert, doch im Welpenalter muss häufig zugereicht werden. Somit ist die richtige Zusammensetzung vom Welpenfutter ausschlaggebend für die spätere Entwicklung des Welpen.

Die Hunderassen und die besondere Anforderung ans Futter

Natürlich muss man bei der Auswahl des richtigen Futters auf Unverträglichkeiten achten. So sollte das Welpenfutter getreidefrei sein, wenn Unverträglichkeiten bei den Elterntieren bekannt sind oder man sieht dass der Welpe es nicht verträgt. Doch auch Rasse bzw. die spätere Größe spielt bei der Auswahl an Welpenfutter eine entscheidende Rolle.

Kleinere Hunde, die etwa eine Höhe von 30cm erreichen, haben einen schnelleren Stoffwechsel und ein kürzeres Wachstum als große Hunderassen. Daher benötigen diese kleinen Hunderassen mehr Proteine, Fette, Calcium und Phosphor, um die rasche Entwicklung zu unterstützen und aufzufangen.

Mittelgroße Hunderassen benötigen zur Ausbildung ihres Immunsystems eine höhere Menge an Antioxidantien, Beta-Carotin und Vitamin E. Für ein gesund glänzendes Fell brauchen Hunde, die etwa eine Höhe von 50cm erreichen mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Welpen, die später eine Höhe von 50cm überschreiten werden, brauchen als Zusatz in ihrem Welpenfutter unerlässlich Calcium und Phosphor. Für den individuellen Bedarf hiervon gibt es sogar besondere Bedarfsrechner, anhand derer man die optimale Menge ausrechnen kann. Werden diese besonderen Zusätze beachtet, kann der Welpe ideal wachsen und gedeihen. So bleiben spätere Schäden an Muskeln, Knochen und Gelenken erspart. Viele Einschränkungen der Knochen, wie die bekannte Hüftdysplasie bei großen Hunderassen, kann im frühen Stadium schon bekämpft werden.

Die richtige Fütterung zuhause

Das alles klingt zunächst sehr kompliziert. Doch findet man ausreichende Informationen beim Züchter, beim Tierarzt und im Futterhandel. Seriöse Züchter werden die Welpen frühestens ab der 8. Woche in ein neues Zuhause geben. Schließlich ist zu diesem Zeitpunkt auch das Milchgebiss des Welpen voll ausgebildet.

Die kleinen spitzen Zähnchen sind sicher auch Auslöser für die Entwöhnung von der Mutter. Erst reicht der Energie- und Kalorienbedarf der Muttermilch nicht mehr aus, um den Ansprüchen zu genügen. Doch auch die kleinen Milchzähnchen tragen dazu bei, dass die Welpen ab der 7. bis 8. Woche entwöhnt sind.

Das Muttertier wird es sicher nicht als Bedrohung ansehen, wenn der Mensch zufüttert. Er gehört in diesem Falle zum Rudel dazu. Diese Rudelzugehörigkeit übernimmt folglich auch der Welpe. Da auch beim Züchter zugefüttert wird, wird es sicher einfacher sein, dieses Futter auch in der ersten Zeit zuhause zu übernehmen. Schließlich weiß der Züchter auch um eventuelle Unverträglichkeiten, die schon bei den Elterntieren aufgetreten sein können. Er kann beispielsweise dazu raten, dass das Welpenfutter getreidefrei sein sollte.

Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, die der Welpe braucht, kann man auch mit der Futterumstellung beginnen. Außerdem kann der Züchter wertvolle Tipps geben über die Welpen Futterzeiten. Da die Mägen der Welpen noch sehr klein sind, brauchen sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag. Anfangs sind es etwa fünf Mahlzeiten, die der kleine Hund braucht.

Mit der Zeit, bis etwa zu einem halben Jahr, können die Welpen Futterzeiten auf zwei- bis dreimal begrenzt werden. Allerdings sollten diese Zeiten beibehalten werden, um daraus eine tägliche Gewöhnung werden zu lassen. So stellt das Futterritual gleichsam eine Vertrauensbasis zwischen Welpe und Mensch dar, das über die Jahre hinweg andauern sollte.

Letzte Aktualisierung am 2025-02-11 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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